Gefährlichster Job der Region Hannover

Am Anfang stand im Sea Life Hannover die Frage,Sealife Krokodile
wer den Mut habe, sich um Krokodile zu kümmern.
Bewerbungen und mutige Menschen gab es viele in
der Region Hannover. Doch nur einer hat überzeugt
– „Crocorist“ Oliver Schaper.
Seit dem 13. April 2012 leben zwei Kuba-Krokodil-
Damen im Sea Life in Hannover. Schon weit im Voraus
hat sich David Garcia, aquaristischer Leiter im Sea Life
Hannover, Gedanken gemacht, wer die Betreuung der
zwei Kuba-Krokodile übernehmen kann. Nach einem
ausgiebigen Bewerbungsprozess hat sich das Team
einstimmig für den 38-jährigen Oliver Schaper
entschieden. Die Anforderungen sind groß – wer kann
schon von sich sagen, dass er zu den mutigsten
Menschen der Region Hannover zählt? Oliver Schaper
ganz gewiss.

„Mit seiner ruhigen Art hat er uns sofort
überzeugt“, erklärt David Garcia. Oliver Schaper
ergänzt: „Für den Job darf man keine Angst haben. Man
sollte dabei außerdem niemals den Respekt vor diesen
außergewöhnlich aggressiven Reptilien verlieren“. Der
Dipl. Biologe konnte bereits freiberuflich viele
Erfahrungen mit Reptilien und Fischen sammeln. Mit
seinem Wissen engagiert er sich im
Länderfachausschuss für Amphibien, Reptilien und
Fische des NABU Niedersachen.
Bei einem Training im Sea Life Speyer kam es zu einem
ersten Kontakt zwischen Oliver Schaper und den beiden
Krokodil-Damen. Der hannoveraner „Crocorist“ lernt von
Tag zu Tag mehr über das Handling und die Fixierung
der Tiere, was gerade für Untersuchungen oder den
Transport wichtig ist. Bei der Ankunft am 13. April 2012
im Sea Life Hannover musste alles Hand in Hand
gehen. Mit Unterstützung des Krokodilexpertens
Matthew Forde wurden beide Tiere mittels einer
Transportröhre in das Gehege gebracht. Im Gehege
hieß es dann volle Konzentration. David Garcia öffnete
die hintere Klappe um das Tier zu fixieren, Oliver
Schaper gab den Weg in die neue Heimat frei und mit
einem kräftigen Satz rutschten die Krokodil-Damen in
das 28 Grad warme Wasser. Oliver Schaper berichtete:
„Diesen Tieren so nah zu sein, lässt einem fast das Blut
in den Adern gefrieren!“. Gerade weil die Tiere durch
einen Transport häufig unruhig sind und man ihre
Reaktion schlecht einschätzen kann, war die Ankunft
der Reptilien die härteste Probe für den neuen
„Crocoristen“.
Kuba-Krokodile sind in ihrer Art etwas ganz besonderes.
Sie können blitzschnell ihren Körper vom Boden heben
um überraschend schnell zu rennen oder sich aus dem
Stand bis zu zwei Meter in die Höhe zu katapultieren.
Genau aus diesem Grund füttert Oliver Schaper die
Tiere ausschließlich über eine Schacht. Wöchentlich
stehen rund 1,5 Kilogramm Fleisch und Fisch auf dem
Speiseplan. Die Fütterung dieser faszinierenden
Reptilien ist täglich um 14 Uhr im Regenwald des Sea
Life Hannover zu bestaunen.

Bild: Sea Life