Kammfinger und Krümelmonster: Nachwuchs im Allwetterzoo Münster

„Oh, wie niedlich!“ Diesen Kommentar hört man im Allwetterzoo häufig vor dem Terrarium der Gundis. Bei einem raschen Blick auf das Tierschild erfährt der neugierige Besucher, dass die hübschen Tiere aus dem nördlichen Afrika stammen und auch „Kammfinger“ genannt werden. Sie haben Borstenkämme an den Zehen ihrer Hinterfüße, mit denen sie ihr Fell pflegen. Gundis sind an das Leben in trockenen Gebieten mit Hitze am Tag und Kälte in der Nacht gut angepasst. Ihr weiches dichtes Fell schützt und wärmt die kleinen Nagetiere.

 

In Zoos sind Gundis sehr selten zu sehen. 1995 kamen die ersten Tiere in den Aquazoo Düsseldorf. Dort gelingt die komplizierte Zucht der Tiere seitdem gut, so dass inzwischen Tiere abgegeben werden. Im Allwetterzoo sind seit 2009 Gundis aus der Düsseldorfer Zucht zu sehen. Die seinerzeit umgesiedelten Tiere kehrten nun wieder in ihren Heimatzoo am Rhein zurück, sie wollten sich in Münster partout nicht vermehren. Weil der Allwetterzoo sich aber an der Zucht der afrikanischen Nagetiere beteiligen will, trafen aus dem Aquazoo nun neue Gundis in Münster ein: Vater, Mutter und drei im März geborene Jungtiere. Besucher und Pfleger haben ihre helle Freude an der kleinen Familie. Die Tiere sind nicht nur hübsch, sondern auch zutraulich. Sie dösen in aller Ruhe unter der Wärmelampe, selbst wenn ihre Anlage sauber gemacht wird. Die Vorgänger indes hatten sich immer ruck-zuck versteckt…

 

Ebenso hübsch wie die kleinen Gundis sind die Küken der Bartkäuze. Scheinbar ohne Hals, mit riesengroßen Augen und plüschigem Gefieder sehen sie dem Krümelmonster verblüffend ähnlich. Geschlüpft sind die vier Küken Ende April, Ende Mai haben sie ihr Nest verlassen und sind derzeit gut zu sehen. Bartkäuze zählen zu den größten Eulen der Welt. Sie bewohnen die Wälder im nördlichen Europa und sind auch in Nordamerika und Nordasien heimisch. Im Allwetterzoo ist man glücklich über diesen wiederholten Zuchterfolg, der auch viele Zoofans begeistern wird; denn die Käuzin „Emilia“ ist durch die Dokusoap „Pinguin, Löwe & Co“. vielen Menschen ans Herz gewachsen. In dieser Serie wurde die Erkrankung der Eule, deren langwierige Behandlung und glückliche Genesung ausführlich mit der Kamera begleitet.