3 kletterfreudige Steinbockkitze

Auf einer der markantesten Zootieranlagen, dem rund 16 m in die Höhe ragenden Bergtierfelsen, hat sich in diesem Frühjahr bereits 3-facher Nachwuchs eingestellt. Zwischen dem 28. April und dem 27. Mai kamen von verschiedenen Steinbock-Geißen zwei männliche und ein weibliches Jungtier zur Welt. Die Zuchtgruppe der Sibirischen Steinböcke, die sich ursprünglich aus Brünner und Wuppertaler Alttieren zusammensetzte, ist damit auf insgesamt 16 Individuen angewachsen.
Im Berliner Zoo kann der Besucher das Sozialverhalten der imposanten Gebirgstiere aus nächster Nähe beobachten. Während sich die weiblichen Tiere zumeist friedvoll um ihren Nachwuchs kümmern, umkreisen die deutlich größeren Böcke mit ihren gewaltigen Hörnern patrouillierend die Felsanlage. Zur Manifestierung der Rangordnung kommt es immer wieder zu Scheingefechten. Hierbei richten sich die Böcke auf ihren Hinterbeinen auf, um dann mit gesenktem Kopf die Hörner aneinander krachen zu lassen.

Ebenso bemerkenswert ist die Gewandtheit der Jungtiere. Bereits einen Tag nach ihrer Geburt lassen sich die etwa 4 kg schweren Winzlinge kaum noch von Menschenhand einfangen. Geschickt erklettern sie – auf scheinbar halsbrecherische Weise – die höchsten Punkte des Steinbockfelsens.
Sibirische Steinböcke ähneln sowohl im Verhalten als auch im Aussehen den Alpensteinböcken. Sie tragen als Alttiere aber noch längere, leicht nach außen geschraubte Hörner. Ihre Heimat sind die Hochgebirgsregionen vom südlichen Sibirien über die Mongolei und China bis zu den Ausläufern des Himalajas in Pakistan. In Menschenobhut findet man sie vornehmlich in osteuropäischen Zoos.
Bis heute nicht restlos geklärt ist ihre systematische Stellung. Früher als eine von vielen Unterarten des Steinbocks geführt, wird dem Sibirischen Steinbock heute von einigen wissenschaftlichen Autoren der Status einer eigenständigen Art zugewiesen.