Neuer Flachlandtapir sorgt für Bewegung im Berliner Zoo

Seit Ende des letzten Monats hält ein jugendlicher Neuankömmling aus Saarbrücken die beiden weiblichen Flachlandtapire des Berliner Zoos auf Trab.

Es ist der im September 2009 im Saarland geborene „Pablo“, der zum Zwecke zukünftiger Zuchtbemühungen in den hiesigen Zoo überführt wurde. Körperlich ist er der 10jährigen „Ronja“ als auch ihrer im Juni des letzten Jahres geborenen Tochter „Maya“ noch lange nicht gewachsen, doch von seinem Temperament her ist er den Weibchen mehr als ebenbürtig. Wie ein südamerikanischer Tangopartner scheuchte er die beiden Größeren zunächst immer wieder über die Anlage, bis nun alle drei zunehmend miteinander harmonieren. Obwohl von ihrem natürlichen Wesen einzelgängerisch veranlagt, sind Flachlandtapire dem Menschen gegenüber in der Regel sehr umgängliche Pfleglinge. Dies trifft auch für die drei Berliner Tiere zu.

Die Zucht wird international koordiniert, da die Freilandbestände der Art als gefährdet eingestuft werden. In seinem weiten Verbreitungsgebiet, das sich von Kolumbien und Venezuela bis nach Argentinien erstreckt, sanken die Individuenzahlen innerhalb der letzten drei Generationen um schätzungsweise 30%. Die rezenten vier Tapirarten von denen neben dem Flachlandtapir noch der Baird-Tapir im Berliner Zoo gehalten wird, gleichen in ihrem Bauplan mit der urtümlichen Rüsselnase fast unverändert den Verwandten, die im mittleren Tertiär vor vielen Millionen Jahren die Erde bevölkerten. Aus diesem Grund spricht man umgangssprachlich auch von „lebenden Fossilien“. Besonders unrühmlich wäre in diesem Falle die Artvernichtung innerhalb weniger Menschenjahre.