„Lovestory“ bei den Orang-Utans im Allwetterzoo

Seit dem 24. Juni lebt Mandi, ein ausnehmend hübsches Weibchen der Borneo-Orang-Utans, im Allwetterzoo. Die Elfjährige stammt aus dem französischen Zoo Beauval und soll in Münster möglichst bald für Nachwuchs sorgen. Dort ist man guter Dinge, denn der zwölfjährige Pongo war auf Anhieb von der neuen Frau in seinem Harem begeistert! Nach menschlichen Maßstäben war es „Liebe auf den ersten Blick“. Die Beiden durften sich deshalb auch ein paar Tage lang allein und hinter den Kulissen der ZoORANGerie miteinander beschäftigen, bevor Mandi den Rest der Orang-Utan-Gruppe nach und nach kennen lernte. Mit Temmy und ihrem dreijährigen Sohn Ito verlief die erste Begegnung problemlos. Der kleine Orang-Utan-Mann „verliebte“ sich anscheinend ebenso prompt in die Französin wie sein Vater. Ito fand in Mandi nicht nur eine Freundin für Schmusestunden, sondern auch eine Spielgefährtin, denn Itos Mutter ist eher träge. So kam Temmy nur aus der Reserve, um Mandi aus ihrer Lieblings-Hängematte zu verscheuchen. Die Fronten zwischen der Neuen und Temmy waren schnell geklärt, nur vor der 40 Jahre alten Sari hatte Mandi anfangs Angst. Beide akzeptieren sich nun, auch wenn man von Freundschaft zwischen den Weibchen noch nicht sprechen kann.

 

Mandi zog im Rahmen des Europäischen Erhaltungszucht-Programms EEP in den Allwetterzoo um. In Münster ist ausreichend Platz für den erhofften Nachwuchs, der sich bei den hoch bedrohten Orang-Utans nur etwa alle fünf Jahre einstellt. Die Jungtiere haben eine sehr lange und enge Bindung an ihre Mütter. Erst wenn der Nachwuchs selbständig wird, kann sich eine neue Trächtigkeit ergeben. Mandi hatte in Frankreich schon ein Jungtier auf die Welt gebracht, dass leider bei der Geburt starb.

 

Am gleichen Tag wie Mandi trafen im Allwetterzoo neun Asiatische Zwergotter ein. Als „Untermieter“ sollen sie den eher ruhigen Menschenaffen die Zeit vertreiben. Anfangs war es entsprechend spannend in der ZoORANGerie; denn die im Zoo Frankfurt geborenen Otter kannten keine Orang-Utans, das neue Weibchen Mandi keine Otter. Inzwischen klappt das Zusammenleben prima. Deshalb werden die neuen Zoobewohner auch in den nächsten Tagen die große Freianlage der ZoORANGerie kennen lernen – und sicher noch für manch aufregende Stunde bei Zoologen und Tierpflegern sorgen. Die Zoobesucher sollten sich unbedingt Zeit nehmen für einen Besuch der ungewöhnlichen WG: Es gibt viel zu sehen!