Eisbombe gegen Affenhitze

So manch einer ächzt dieser Tage unter der Hitze. Bei den Hulman-Languren im
Erlebnis-Zoo Hannover sorgen die steigenden Temperaturen hingegen für
Hochstimmung. Denn Sommerzeit heißt bei der flinken Affenbande Eiszeit.
Wenn das Thermometer über 30 Grad klettert, erfrischen sich die Hulman-Languren
an einer wohltuenden „Eisbombe“.

Das leckere Allerlei aus Obst, Gemüse,
Sonnenblumenkernen und Rosinen wird in mit Wasser gefüllten Eimern tiefgefroren
und in das Reich der Affen im Dschungelpalast gehängt.
An diesem Obstsalat am Stil wird stundenlang geleckt, gekratzt, geschabt, genagt,
bis auch die letzte Rosine aus dem Packeis befreit ist. Schmeckt nicht nur lecker,
kühlt auch ungemein! Und so wird den Affen bei Hitze ganz schnell „schweinekalt“.
Auch Elefant, Eisbär und Co. müssen bei soviel Sonnenschein nicht auf
Abkühlungen verzichten: Die Dickhäuter und ihre Babys werden regelmäßig
abgeduscht, in Yukon Bay können sich die drei Eisbären bei Wellengang im kühlen
Nass erfrischen. Die Nashörner baden im Schlamm und die Flusspferde tauchen bis
zur Nasenspitze ab.
Eigentlich ist auch die eisige Abkühlung für die Affen nicht notwendig. Tiere können
mit Hitze sehr viel besser umgehen als Menschen. Sie sind belastbarer, haben ein
höchst stabiles Herz-Kreislaufsystem und sind im Ganzen viel vernünftiger: Sie
ziehen sich bei Hitze in den Schatten zurück, bewegen sich nicht unnötig und trinken
viel Wasser.
Aber mit den tierischen Eisbomben macht der Sommer einfach noch mehr Spaß: Die
verspielten Affen turnen am Eis herum, fangen die abtauenden Wassertropfen und
versuchen stundenlang, an die verlockenden Leckereien zu kommen, die sie zwar
sehen können, aber erst aus dem Eis befreien müssen. Und so ist die Eisbombe
Tierbeschäftigung und Kühlsystem zugleich!

Hulman-Languren
Die Affen mit dem schwarzen Gesicht sind in Indien heilig. In Tempelanlagen leben
sie völlig unbehelligt.
Herkunft: Asien
Nahrung: Blätter, Blüten, Früchte
Größe: maximal 108 cm lang
Erreichbares Alter: 25 Jahre
Sprunggewaltig
Wasser mögen sie nicht. Schwimmen können sie auch nicht, diese Hulmans. Wie
kommen sie aber über einen Fluss? Sie springen! Und wie: Gute zehn Meter weit
springt ein Hulman, wenn es sein muss. Bei den Menschen wäre das der Super-
Mega-Weltrekord!
Heilige Affen
Die Hulman-Languren sind in Indien kleine Götter. So leben in vielen Tempel-
Anlagen unbehelligt ganze Scharen von Hulmans. Sie sind eben heilige Affen.
Guck mich bloß nicht an!
Wenn ein Hulman einen anderen anguckt, gibt es Stress. Anblicken oder gar die
Zähne fletschen heißt für den Hulman: Ich misstraue dir und werde dich im Auge
behalten! Freunden zeigen sie ihr Vertrauen, indem sie demonstrativ an ihnen
vorbeischauen.
Hahn im Korb
Hulmans leben in Gruppen. Zum Beispiel in der „Ein-Mann-Gruppe“. Wo nur ein
Mann unter lauter Frauen ist, regiert er auch. Da gibt es gar nichts zu diskutieren!
Aber etwa alle zwei Jahre ist die Chef-Position in Gefahr – das ranghöchste
Männchen einer reinen Männergruppe versucht, den alten Boss der Ein-Mann-
Gruppe zu verdrängen. Es kommt zum Kampf – und der stärkere Hulman gewinnt
und darf die Truppe führen.