Afrika-Feeling im Vogelpark Marlow

Es ist 10.30 Uhr an einem besonders sonnigen Tag im Vogelpark Marlow. Die Besucher im Unterstand der Afrikaanlage werden gerade Zeuge wie elf Rosa Pelikane ihre tägliche Ration Fisch bekommen. Was für den Besucher wie ein Durcheinander erscheint, entpuppt sich beim genauen hinsehen doch als Tischmanieren. Jeder der vorn einen Fisch bekommen hat, schwimmt brav nach hinten um ihn sich schmecken zu lassen und stellt sich im Anschluss wieder hinten an. Auf diese Weise bekommt jeder Pelikan so viel er möchte. Sind sie satt gehen sie an Land und putzen ihr Gefieder. Dann ist erst einmal ausruhen und verdauen angesagt.

Auch die größten Vögel der Erde dürfen auf dieser Anlage nicht fehlen. Hier im Vogelpark Marlow leben vier Straußenhennen, von denen eine sogar die allererste Bewohnerin seit Eröffnung des Parks 1994 ist. Mit ihren 100 kg sind sie viel zu schwer zum Fliegen. Aus diesem Grund haben sie sehr kräftige Beine entwickelt, die es ihnen ermöglichen bis zu 70 km/h schnell zu laufen. Wie in ihrer Heimat Afrika, leben sie auch im Vogelpark mit Antilopen zusammen, genau gesagt mit Mendesantilopen. Diese Antilopenart zählt zu den bedrohtesten Säugetieren der Welt, weshalb sich der Vogelpark Marlow am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) beteiligt. Mit Erfolg, denn Stella das Jungtier vom letzten Jahr hat sich prächtig entwickelt, wie ihre gedrehten Hörner zeigen. Zusammen mit ihren Eltern, Sina und Anton, grast sie zufrieden die ganze Anlage ab. Und manchmal schauen auch noch Frau Hornrabe oder die beiden Marabus vorbei.

Mit dieser Anlage soll den Besuchern gezeigt werden wie die unterschiedlichsten Arten friedlich miteinander leben können, ganz so wie es in Afrika typisch ist. (pi)