Im Allwetterzoo Münster werden derzeit zwei winzige Findel-Kaninchen von Tierpflegerinnen versorgt

Seit dem 29. März gibt es neue Bewohner im Allwetterzoo Münster! EsMilch für Rüdiger sind zwei Kaninchen mit einer ganz besonderen Geschichte. Sehen kann man die Winzlinge, die vielleicht eine knappe Woche alt sind, auch. Sie werden nämlich ab Karfreitag täglich um 11 und 15 Uhr öffentlich im Ausstellungsraum in der Großflugvoliere gefüttert. Auf die Namen Kaline und Rüdiger getauft, verbringen die beiden winzigen Langohren ihre Tage sonst im Aquarium. Dort werden sie von den Tierpflegerinnen Anke Gassner, Kristina Theobald und Julia Hoppe liebevoll versorgt. Gefunden wurden die Beiden beim Abfahren von Mist im Allwetterzoo. Die Mutter der Wildkaninchen hatte in den Misthaufen wohl eine Höhle für die Geburt gebuddelt.

 

Man kann sagen, dass die Findlinge gewaltiges Glück hatten! Kaninchen gibt es im Zoo nämlich reichlich – aber eher als ungebetene Gäste. Doch die Kleinen sahen so reizend aus mit ihren winzigen, noch am Kopf anliegenden „Löffelchen“, dass die Zoomitarbeiter sich ein Herz fassten: Die beiden Kaninchen sollten leben! Bemerkenswert ist, dass ein Junges wildfarben, das andere aber schwarz gefärbt ist, wie es auch in Münsters Wildkaninchen-Population hin und wieder zu sehen ist.

 

Kaline und Rüdiger werden von ihren „Ersatzmüttern“ tagsüber alle zwei Stunden gefüttert, nachts alle drei Stunden. Damit die Pflegerinnen immer wieder eine Nacht durchschlafen können, nehmen sie die Kaninchenbabys abwechselnd mit nach Hause. Bei den Mahlzeiten wird den Kaninchen mit einer Einwegspritze von nur einem Milliliter Fassungsvermögen eine Katzenaufzuchtmilch ins Mäulchen gegeben. Passende Nuckelflaschen gibt es nicht. Die Kleinen trinken derzeit je nach Appetit etwa zwei bis drei Füllungen pro Fütterung. Anschließend wird ihr Bäuchlein massiert, damit es mit der Verdauung klappt. Rüdiger, das helle Kaninchen, brachte am 3. April 70 Gramm auf die Waage, die kleine dunkle Kaline zehn Gramm weniger.

 

Übrigens ist auch schon für die Zukunft von Kaline und Rüdiger gesorgt: Wenn sie selbständig werden, ziehen sie auf einen Bauernhof um. Wildkaninchen können neun Jahre alt werden. Meist kommen fünf bis sechs Junge nach einer Tragzeit von vier bis fünf Wochen auf die Welt. Dass im Zoo-Misthaufen nur zwei Jungtiere gefunden wurden, deutet auf eine sehr junge Mutter hin. Kaninchen öffnen im Alter von zehn Tagen die Augen. In der Regel verlassen sie mit drei Wochen erstmals den Bau. Entwöhnt sind sie mit etwa sechs Wochen – da haben die Tierpflegerinnen im Zoo also noch einige schlaflose Nächte vor sich….

Bild:

Allwetterzoo Münster